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Spätsommerlicher Herbst,...

 

...frühherbstlicher Sommer?

 

Chrysanthemen und Bienen treffen nicht allzu oft aufeinander. Der spätsommerliche Herbst (oder ist es ein frühherbstlicher Sommer?) ermöglicht das Zusammentreffen zweier Freunde, die sich in meinen Breiten nicht so häufig kennenlernen dürfen.

Die Chrysanthemen habe ich eigentlich nur für mich gesetzt, damit im Oktober auch noch Farbe in den Garten kommt.

Außerdem war ich gar nicht überzeugt davon, dass Bienen und Schmetterlinge darauf fliegen würden.

So kann Frau sich irren, denn der diesjährige Oktober beweist mir eine Liebe zwischen Pflanzen und Tieren, die sich sonst wirklich nur selten sehen.

Sogar ein Admiral schwebt ein und macht es sich auf einer Blüte gemütlich.

 

Es wird noch ein bisserl nachgeblüht. Rosen zeigen sich noch vereinzelt. Astern sowieso. Die sich verfärbenden Blätter machen den Garten bunt. Eine Margerite hebt ihren Kopf aus dem Gras. Glockenblumen im Beet trauen sich auch noch einmal Farbe zu zeigen.

 

Die mit mir inniglich befreundeten Funkien verfärben sich.

Grün wird zu gelb und die Blattränder rollen sich auf.

Die Pfingstrosenblätter betören auch im Herbst mit schöner Blattfarbe, vor allem aber immer noch mit toller Blattform, deswegen besteht auch zwischen den Blättern der Pfingstrose und mir ein klitzekleines Liebesverhältnis, und zwar auch lange nachdem sich die schönen Blüten verabschiedet haben.

 

Ein Spaziergang hinterm Haus, den Güterweg ins Arzberg hinauf, beweist, dass Liegengebliebenes (Mostbirnen) aufgearbeitet wird.

Wespen schlagen sich noch einmal den Bauch voll. Eine Henkersmahlzeit, denn nur die Jungköniginnen werden den Winter überleben, indem sie sich geschützte Plätze zur Überwinterung suchen (Hohlräume, Baumhöhlen,…).

 

Die nachbarlichen Kamerunschafe haben sich dem einheimischen Dialekt angepasst und meckern mich an wie Ziegen, worauf sie prompt etwas Löwenzahn und Klee erhalten. Das Gras außerhalb des Zaunes ist immer noch grüner als im Gehege, das wissen auch die Schäfchen.

 

Der Schieferstein thront über allem und der Dachs, der immer noch durch die Ländereien zieht, bildet sich ein eine echte Wildsau zu sein und buddelt Löcher, die durchaus beachtlich sind.

 

Der Konglomeratfelsen hinterm Haus lässt das eine und andere Bröckerl aus Altersschwäche fallen, was kein Wunder ist, denn immerhin harrt der „Nagelfluh“ hier schon Millionen von Jahren aus. Damals, als die Flüsse noch ein wenig höher waren, haben sich Gesteinsmaßen abgelagert. Wo ich also nun in die Höhe blicke, hätte ich vor vielleicht Hundertmillionen von Jahren nach Luft geschnappt und nur Wasser in die Lungenflügel bekommen.

 

Gruß, Astrid

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