Dank & Anerkennung sind nett, ... aber zu wenig!
Weltfrauentag: Wenn nicht für mich, dann ein Einsatz für andere Frauen?
Gemütlichkeit bringt nichts.
Demut bringt nichts.
Unser Herz zu öffnen und Duldsamkeit zu beweisen, bringt nichts.
Das praktizieren Frauen seit Ewigkeiten.
Es bewahrt uns nicht vor Kriegen, nicht vor Gewalt, nicht vor Sexismus, nicht vor untergriffigen Witzeleien, nicht vor Erniedrigungen und abfälligen Bemerkungen, nicht vor unerwünschten Penisbildern (diese eher spartanische Aufzählung hat noch viel Potenzial).
Es bewahrt uns nicht vor Unterdrückung.
Oder kennt ihr den Witz etwa nicht: „Warum werden Frauen unterdrückt?“ … „Weil es sich bewährt hat!“
Ein Kampf für Frauenrechte ist nicht unbedingt einer, der den Griff zu Waffen erfordert. Auch wenn die Suffragetten Anfang des 20. Jahrhunderts in dieser Hinsicht überaus energisch waren.
Es bedeutet nicht blank zu ziehen, Brust zu zeigen, wie es Femen-Aktivistinnen machen, was niemals unbeachtet bleibt.
Sich dem Kampf zu stellen, bedeutet aufzuzeigen, die Hand zu heben, den Finger in Wunden zu bohren, zu knurren, wütend zu sein, und nicht geduckt im stillen Kämmerlein zu agieren.
Und selbst, wenn ICH meine, mit meinem Leben überwiegend zufrieden zu sein, auf die Butterseite gefallen zu sein, kann ich mich für andere Frauen einsetzen.
Genauso, wie es Gewerkschaften machen, so wie es Betriebsrät:innen tun, so wie sich Vereinsmitglieder füreinander einsetzen (auch diese Aufzählung ist unvollständig).
„Was soll ich feiern?“ schreibt Mimi Mefo (Journalistin):
https://www.dw.com/de/meinung-internationaler-frauentag-was-soll-ich-feiern/a-56796165
(Sarkasmus on)
Oder: Vielleicht sollten wir, wie Stimmen meinen, weil wir ohnehin verwöhnt sind, ... den Weltfrauentag überhaupt abschaffen?
Weil ein sinnlos erfundener Tag zeitraubend ist: Er raubt mir nämlich die Zeit, die ich viel besser beim Fensterputzen verbringen könnte.
(Sarkasmus off)
Sollten wir den Weltfrauentag abschaffen, weil er scheinheilig, doppelzüngig, verlogen ist?
Weltfrauentag: Eingebettet zwischen „Tag der gesunden Ernährung“ (07.03.), an dem wir uns Obst, Gemüse und Getreide aufs Teller häufen, und dem „Tag der Barbie-Puppe“ (09.03.). Wie wunderbar!
Für den Tag davor und den Tag danach kann der Weltfrauentag nichts. Dessen Kuriosität wird dadurch aber noch sichtbarer.
Und jetzt die gute Nachricht:
ICH bin wahnsinnig gerne Frau.
ICH bin umzingelt von Männern, die Frauen unterstützen. Die gibt es tatsächlich. Sucht nach denen!
ICH bin umgeben von Frauen, die Frauen unterstützen. Nix mit Stutenbissigkeit, wenn man die richtigen Gefährtinnen um sich versammelt.
Wir helfen einander, indem wir uns gegenseitig bestärken.
Indem wir zeigen, wir schätzen uns, wir bieten Hilfe an, in Taten oder Gesprächen.
Dieses Glück hat nicht jede Frau.
Und: Advantage Oldie! Je älter ich werde, desto mehr fahre ich Krallen aus.
Wenn meine Krallen abbrechen, helfen sie vielleicht anderen Frauen.
In 10 Jahren?
In 20 Jahren?
Aber, lasst uns nicht allzu lange "duldsam" sein, denn denkt daran: Ein durchschnittlicher Mann wäre es auch nicht.
Warum sollte Duldsamkeit also die erstrebenswerte Tugend einer durchschnittlichen Frau sein?
Gruß, Astrid
PS: Dank & Anerkennung sind nett, aber zu wenig!
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