· 

Drachenweide

 

Vereinzelt halten sich Blätter noch hartnäckig an den Bäumen, so die Blätter meiner Drachenweide.

Die Drachenweide hat lanzenförmige Blätter, um deren Entfernung ich mich (weil ich auch mal ein fauler Gärtner sein darf) nicht kümmere. Ich brauche die Blätter nicht vom Rasen entfernen, denn erstens steht die Weide nicht im Rasen und zweitens schluckt der darunter gepflanzte Efeu die abgefallenen Blätter. Nach und nach verschwinden sie unter seinen immergrünen Blättern, verrotten und werden zu wertvoller Bodennahrung.

 

Das wunderschöne Gelb leuchtet freundlich aus dem Hang hinterm Haus. Hätte ich die Äste der Weide im Herbst abgeschnitten, würde ich mir einerseits dieses fröhliche Gelb vorenthalten und andererseits braucht die Weide die Äste, um im kommenden Jahr Kätzchen zu bilden. Damit startet sie gleich im frühen Frühjahr als Bienenfutterlieferant durch.

 

Also, „Advantage“ Drachenweide, denn:

 

1. Ich darf fauler Gärtner sein.

 

2. Das Gelb der spätherbstlichen Blätter ist mein ganz persönlicher Stimmungsaufheller.

 

3. Die Bienen bekommen bereits im April (je nach Witterung auch schon Ende März) nahrhaftes Futter aus den Weidenkätzchen.

 

4. Erst nachdem sich alle Bienen aus der Umgebung den Bauch vollgeschlagen haben und es keine Weidenkätzchenblüte mehr an meiner Drachenweide gibt, schreite ich zu Formschnittmaßnahmen (wenn ich finde, dass es nötig ist).

 

Gruß, Astrid

 

PS: Das zweite Foto ist von Mitte April des heurigen Jahres. Es zeigt eine Biene, die sich an den Weidenkätzchen bedient und deren Pollenhöschen gewaltig nach unten ziehen! So mag ich meine bienenfreundliche Drachenweide.

 

PPS: Das Schöne an der Weide ist außerdem, dass man ganz leicht vieeele Bäume daraus machen kann. Einfach einen jungen Ast im Frühling abschneiden, in die Erde stecken oder in einem Topf anwurzeln lassen, dabei aufs Gießen nicht vergessen und dann am gewünschten Ort „aussetzen“. Mein imkerndes Bienenpaar hat bereits ein Bäumchen von mir bekommen, damit ihre Bienen in frühlingshaften Freudentaumel verfallen können.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0