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Giftpflanzen im Garten?!

 

Bevor ich noch die ersten Pflanzen in meinem Garten setzen konnte, wurde ich schon von meiner Oma gewarnt, dass ich ja keine Giftpflanzen setzen solle.

 

 

 

Wenn sich auf diesen Stauden kleine Beeren, rote und schwarze Früchte befänden, würden sich Kinder daran bedienen und – gar nicht auszudenken – was da alles passieren könnte.

Diesem Ratschlag begegne ich mit viel Mut und einem Augenzwinkern.

 

Warum einem Augenzwinkern?

 

Vermutlich war der Garten meiner Oma ebenso von Giftpflanzen bevölkert, wie heute meiner. Ob ihr das allerdings immer bewusst war? Ich weiß es nicht, und kann sie leider auch nicht mehr fragen.

 

Engelstrompete, Goldregen, Oleander, Stechapfel, Herbstzeitlose, Kirschlorbeer, Eibe, Pfaffenhütchen, Fingerhut, Maiglöckchen, Goldmohn, Holunder und grüne Bohnen (in Rohform), das Alpenveilchen (wir sagen Cyclamen dazu), der Blauregen, die Schnee- oder Christrose, Tollkirsche, Eisenhut, die Hundspetersilie (riecht nach Petersilie, schmeckt bitter. Das weiß ich, weil ich sie schon getestet und überlebt habe), Rittersporn,… das alles sind giftige Pflanzen. Und es gibt noch viele mehr, die unsere Gärten und die Welt rundherum besiedeln.

 

Sogar unsere Lieblingsbeilage, der Erdapfel ist als grüne Früchte nicht bekömmlich, ebenso wenig wie Paradeiser (bekannt unter „Tomate“). Oder: Frische Buchenblätter schmecken köstlich, große Mengen an Bucheckern (Samen der Buche) dagegen führen zu Bauchschmerzen, da sie Giftstoffe enthalten.

 

Bucheckern schmecken übrigens nach Nuss und ein paar davon schaden nicht (auch schon selbst getestet). Da das Herauslösen der Frucht aus den Samen schwierig ist, empfiehlt es sich die Bucheckern mit kochendem Wasser zu übergießen, dann lassen sich die Samen leichter schälen, dann noch ein paar Minuten in der Pfanne rösten (das baut den Giftstoff ab) und in den Salat geben. Schmeckt wirklich nussig gut!

 

Aber zurück zum Gift: Manche Pflanzen sorgen für Hautirritationen, andere wiederum vergiften bei Einnahme und sorgen für Übelkeit, Kreislaufprobleme, Atemnot, Durchfall,… andere sind sogar tödlich, und das häufig in geringeren Mengen als man glaubt.

 

So! Und jetzt steh‘ ich da und kann einen Teil meines Gartens vernichten!

 

Nein, tu‘ ich natürlich nicht!

 

Denn es gibt eine bessere Alternative! Ich erkläre Kindern, was das für eine Pflanze ist und warum die schön glänzende, schwarze Beere einer Tollkirsche oder die dunkelblau-glänzende einer Einbeere nicht gegessen werden darf, die einer Brombeere dagegen schon. Das Kapuzinerkresse scharf nach Radieschen schmeckt und die gelben und orange-roten Blüten aufgemampft werden dürfen, genauso wie Erdbeeren, die nun wirklich jedes Kind kennt. Dass man aber trotzdem nicht alles was essbar aussieht einfach in den Mund steckt, denn wenn man Himbeere nicht von der Frucht eines Pfaffenhütchens oder eine Eibe unterscheiden kann (ich höre euch lachen, aber das soll es alles geben), dann kann es sein, dass man ins Gras beißt.

 

Spätestens dann, wenn Kinder alleine im Wald oder auf der Wiese unterwegs sind und kein kundiger Erwachsener an ihrer Seite ist, der eine Empfehlung aussprechen oder eine Pflanze erklären kann, dann ist es doch besser, wenn sie sich erinnern, dass sie lieber nichts essen sollen, was sie nicht eindeutig zuordnen können.

 

Genauso hat übrigens meine Oma gemacht, nämlich uns die Pflanzen und Beeren erklärt. Sie hat uns nur nicht immer vertraut, was auch nachvollziehbar ist.

 

Wenn ich also nicht 100 % sicher bin, ob die von mir gefundene Frucht oder auch ein Blatt genießbar sind (Bärlauch vs. Maiglöckchenblatt), lasse ich es stehen oder hängen und jedenfalls nicht in meinen Magen gelangen.

 

Gruß, Astrid

 

PS: Außer bei der Hundspetersilie, da war ich schon sehr (95 %) sicher, dass es eine „Wilde Karotte“ war. Aber nur bis zu dem Zeitpunkt als die vermeintlich Wilde Karotte beim Hineinbeißen sehr bitter und scharf geschmeckt hat und meine Mundschleimhaut bestätigt hat, was meine Augen nicht erkannt haben. Dann habe ich‘s aber gleich gewusst! Ich schwöre (und ausgespuckt hab‘ ich das Wurzelstückerl auch, sogar ganz schnell)!

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