"Great Dixter" (Kent, UK)
Christopher Lloyd, ein bekannter englischer Autor & Gärtner, hat Great Dixter zu dem gemacht, wie es heute der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Blumenwiesen, große Rabatten, Sträucher, Formschnitt und viel mehr gibt’s in Great Dixter zu bewundern.
Warum ich das weiß?
Weil ich 2014 mit einer kleinen Gruppe von Frauen (7 und ich) und einem tapferen Mann eine Gartenreise durch das englische Kent mitreisen durfte. Dabei stand auch ein Ausflug nach Great Dixter auf dem Programm.
Ich schlendere da also im Juli 2014 durch den Garten und bestaune die Long and Mixed Borders, die mich daran erinnern, dass es immer heißt:
„Bitte die Stauden und überhaupt das gesamte Grünzeugs nicht zu eng setzen, es wächst ohnehin und überwältigt euch sonst!“
Ich bestaune also die Long and Mixed Borders und denke an den Satz während ich einem Gärtner zusehe, wie er kritisch um sich blickend inmitten eines Viertel Quadratmeters Freifläche steht und wohl dasselbe denkt.
Diesen Moment habe ich mit einem Foto eingefangen, weil ich den Blick dieses Menschen nur allzugut an mir selbst kenne.
Wir sehen uns an, er zuckt mit den Schultern und meint:
„We planted them too tight. A few have to be removed and will be planted elsewhere”,… oder so ähnlich. Ich habe gegrinst, auch mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass es mir zuhause nicht anders geht. Kurz haben wir uns unterhalten und dann habe ich mich in ein stilles Eck verkrümelt und den Garten genossen!
Irgendwie ist mir der Mann bekannt vorgekommen und erst viel später, als ich ein Prospekt durchgesehen habe, wusste ich woher.
Fergus Garrett, der “Gartenerbe” des 2006 verstorbenen Christopher Lloyd gestaltet auch heute noch Great Dixter in Lloyds Sinn (und vielleicht auch in seinem ganz eigenen Stil). Er sah so normal aus und hatte vor allem richtig dreckige Fingernägel. Keiner, der seine Volunteers damit beschäftigt den Garten zu gestalten und nur Anweisungen aus sicherer Distanz erteilt, sondern einer der mitanpackt. Wobei ich nun zugeben muss, dass ich meinen Volunteer – Nachbars Minka – gelegentlich von einem Schläfchen irrtümlich aufscheuch’, was mir auch mal ein entrüstetes >Miaaaauuu< einbringt. “Entschuldigung” an dieser Stelle!
Was habe ich mir mitgenommen aus dieser kurzen Begegnung:
"Ach, es ist gar nicht so schlimm, wenn mal was zu eng gesetzt wurde. Dann nehme ich’s halt raus und setze es anderswo ein!" ;)
Gruß, Astrid
(die das schon mehrfach praktiziert hat und vermutlich noch gelegentlich praktizieren wird)
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