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Wespen in meiner Bienenwiese!

Leidenschaftliche HobbyGärtnerInnen, die sich gegenseitig Niederplaudern, haben auch immer Tipps parat. Viele dieser Tipps fallen bei mir, wenn sie nicht Gift, blutiges Gemetzel oder Todesstrahlen beinhalten, auf fruchtbaren Boden. Ich höre gerne zu, bilde mir eine Meinung, frage nach, wäge ab und probiere aus.

 

Da stellt man MIR doch tatsächlich die Frage: „Was machst DU gegen Wespen im Garten?“

 

Meine erste Reaktion war: Verdutzt (vielleicht sogar ein wenig blöd) schauen, denn ich mache nichts gegen Wespen im Garten.

Meine nächste Reaktion war: Ein Schulterzucken und die etwas verwirrende Aussage meinerseits:  „Die tun nix!“

 

Große Augen starrten mich an.

 

Mit meiner Aussage "Die tun nix!" bin ich mir vorgekommen wie ein Hundehalter, der seinen haarigen Gefährten als harmlos anpreist, obwohl die halbe Nachbarschaft ganz genau weiß, dass er ein paar gefährliche Zähne hat, die sich schon mal gelegentlich festgebissen haben (an unerwünschten Stellen womöglich), denn…

…natürlich tun Wespen etwas in meinem Garten.

 

1)

Sie bauen Nester.

Unter meinem Dach.

Ganz in der Nähe meiner Terrasse.

In der Einflugschneise sitze ich und bin nicht beunruhigt darüber,… denn sie tun mir nichts.

 

2)

Warum das so ist?

Es gibt für Wespen genügend Nahrung in meinem Garten, was nicht zwingend heißt, dass sie nicht doch einmal ein Auge auf mein Wurstbrot werfen oder sich in meinem Getränk zu ertränken versuchen.

Natürlich achte auch ich darauf, zuerst einen Kontrollblick auf Essen und Getränk zu werfen, nämlich bevor ich esse und trinke.

Und: Ich trinke nicht aus der Flasche. Schon gar nicht aus dunklen Flaschen, denn darin kann ich Wespen nicht gut erkennen und womöglich… worst case!

 

3)

Tatsache ist, sie sind bei mir nicht lästig und waren auch noch nie derart auf Angriff eingestellt, dass ich nicht in Ruhe meinen Kaffee und mein Honig-, Marmelade- oder Wurstbrot auf der Terrasse genießen konnte.

Außerdem gibt es bei mir auch Hornissen, die wiederum für Ausgeglichenheit im Wespenbestand sorgen. Die Wespen dagegen kümmern sich in meinem Garten um Blattläuse, generell um Schädlinge, was ich für sehr hilfreich erachte.

Eiweißreiche Nahrung benötigen Wespen für die Aufzucht ihrer Brut.

Zucker ist zusätzlicher Energielieferant.

Und da haben wir auch schon des Rätsels Lösung, denn Energie gibt es genug in meinem Garten.

 

Im Bereich meines Erkers habe ich vor Jahren – nichtsahnend – eine >Orangerote Trompetenblume< namens 'Madame Galen' (Campsis tagliabuana) gepflanzt. Inzwischen an die 8 Meter hoch, wird diese Pflanze von den Wespen geliebt. Die holen sich dort ihren „Süßstoff“ und lassen mich in Ruhe.

 

Ja, so ist das! Mein Wespenfriede beruht auf der blühenden Tätigkeit von Madame Galan.

 

4)

Warum ich weiterhin nicht beunruhigt bin?

Wespennester werden meist nur einmal bezogen. Im Spätherbst siedeln die Chefinnen (Jungköniginnen) aus, suchen sich einen guten Winterplatz und überwintert, während der Rest des Volkes stirbt. Im Frühling gründen diese Jungköniginnen – die bereits im Herbst den Paarungsakt vollzogen haben – neue Staaten. Nur selten werden alte Nester wieder besiedelt. Neue Nester werden bevorzugt und irgendwann ist der Platz auf meinem Dachboden aufgebraucht ;)

Bis dahin jedoch stehe ich – ein herzliches „Danke“ an Madame Galan – den Wespenflügen sehr entspannt gegenüber.

 

5)

Trotzdem! Achtung bei Direktkontakt: Nicht fuchteln, nicht anschreien, auch nicht anblasen, denn das ist weder sinnvoll, um Wespen loszuwerden, hilfreich sowieso nicht.

Im Gegenteil, es macht die Tiere aggressiver, besonders die menschliche Atemluft steigert die Kampfeshandlungen. Wir atmen nämlich Kohlendioxid aus, was für Wespen ein Alarmsignal ist. Dies steigert ihre Angriffslust.

 

Gruß, Astrid

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